Bevor wir uns alte Knochen und tote Tiere im American Museum of Natural History anschauten, haben wir uns noch eine Waffel und einen Kaffee gegönnt. Und wieder vergaßen wir beim Bestellen, Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Jedoch konnte die Waffel mit Ahornsirup und Speck dies auf jeden Fall wettmachen.
Nach kurzem anstehen und der darauf folgenden Freude über Studentenrabatt versuchten wir unsere Müdigkeit im Museumskaffee zu bekämpfen und bestellten zwei doppelte Espresso (endlich!).
Gestärkt ging es los, die interessanteste Abteilung, die uns ins Auge fiel, war die der Dinosaurier, mit vielen Skeletten von verschiedenen Arten, von denen einige authentisch und viele nicht authentisch sind, aber trotzdem fantastisch aussehen. Nach mehreren Stunden, sehr vielen tollen Dinosaurier Fakten und schönen Exponaten beendeten wir unseren Museumsbesuch.
Erholter als den Tag davor machten wir am Donnerstag 18.7 wieder den Fehler beim Frühstück einfach nur Kaffee zu bestellen, da bekommt man nämlich eine wässrige Plörre, die vielleicht einmal ein Filterkaffee war, bevor er mit kochendem Wasser stark verdünnt wurde. Beim Genuss dessen wurde uns klar, das die Geschichte mit dem Amerikano – die Italiener mussten den amerikanischen Soldaten den Espresso mit Wasser strecken, weil ohne war es ihnen zu bitter und zu stark – doch kein Mythos ist.
Für den Tag war eine Freewalking Tour für den Central Park um 10 Uhr reserviert, welche auch stattfand. Dort lernten wir, dass das heutige Gebiet des Central Parks, früher den Ureinwohnern gehörte und wie es sich für Kapitalisten gehört, wollte die Stadt das Land kaufen. Die Ureinwohner wollten aber nicht verkaufen und daher (wie es sich für ordentliche Kapitalisten gehört) erließen sie ein Gesetz, das die Ureinwohner enteignete. Somit war der erste Schritt geschafft und die Amerikaner vollbrachten nun Großartiges! Sie sprengten das Gestein, das dort lag weg und legten den Sumpf trocken. Im Anschluss schufen sie künstliche Straßen, pflanzten Bäume (vorwiegend Monokultur) und legten Seen an. Zur Pflege dieser „Natur“ gründeten sie einen Verein zur Erhaltung der Grünanlagen. Einzig und allein dieser Verein darf mit Autos durch den Central Park fahren (und macht von diesem Privileg auch gerne Gebrauch).
Im Central Park gibt es sogar eine Möglichkeit die Stadt nicht zu hören, oder zu riechen (obwohl die Chlorfahne des künstlich angelegten Wasserfalls auch Fragen aufwirft). Weiter ging es zum „Schloss Belvedere“, das leider kein Abbild des Wiener Belvedere ist und daher bei weitem nicht so schön und pompös. Nach all diesen wunderbaren Lernerfahrungen haben wir noch den Zentral Park genossen. In manchen Teilen hat man fast das Gefühl, man kann der Hektik entkommen und Energie tanken, wenn da nicht das Hintergrundrauschen und das Hupen wäre. Zum Abschluss haben wir dann auch das John Lennon Denkmal angesehen und wissen nun, wo Yoko Ono mit ihren 91 Jahren wohnt.
Um unsere Energiereserven wieder aufzuladen, folgten wir der Empfehlung unserer Führerin und aßen einen weltbekannten New Yorker Hot Dog.
Wie auch Udo Jürgens waren wir davor noch niemals in New York. Nach 4h Zugfahrt kamen wir heute Nachmittag (17.7) also dort an.
Dies wurde gleich mit einem Bacon Milchshake gefeiert. Für alle die das nachmachen wollen, gibt es das Rezept unten.
Das Hostel liegt sehr zentral auf der Insel Manhattan und nach einer Kaffeepause machten wir uns auf den Weg in den Stadtteil Chelsea, alles natürlich zu Fuß.
Gestartet haben wir ganz am Anfang der „High Line“ (für Touristen anscheinend unüblich, weil wir die ersten Meter sehr einsam spazierten). Die Highline ist eine alte Güterzugtrasse, welche vor ca. 20 Jahren zu einer Parkanlage umgebaut wurde und geht mitten durch Chelsea entlang des Hudson Rivers.
Beendet haben wir den Spaziergang abseits der Touristen in einem Pub mit gebackenen Essiggurken und Zwiebelringen, während wir auf 16 Bildschirmen ein Basketballspiel der Damen (Indiana – Dallas, die Kleinstadt in Amerika, leider nicht das Dorf in Vorarlberg, obwohl die sicher besser gespielt hätten) mitverfolgen konnten.
Bei warmen 28° Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 % machten wir uns auf den Weg zum Hostel. Am Himmel zeigten sich Blitze und es donnerte. Die Frage stellte sich uns „Was passiert, wenn es jetzt beginnt zu regnen?“ Logische Schlussfolgerung: Nass werden. Gesagt, getan begann es wie aus Kübeln zu schütten und wir wurden nass (und das auf den letzten 100 Meter vor dem Hostel).
Der anschließende Schlaf war dringend nötig, denn die Zeitverschiebung hatten wir ungünstigerweise noch nicht ganz verdaut.
Bacon Milchshake: Das Rezept zum Nachmachen (3 Portionen): 1Liter Vanille Eis 100ml Milch 10 Speckstreifen
Den Speck knusprig braten und in den einem Mixer zerbröseln. Dann das Eis und die Milch im Mixer cremig rühren. Einschenken und genießen.
Am Abend trafen wir Bea und gingen mit ihr zu der Geburtstagsfeier ihres Arbeitskollegen Voba. Die Feier fand in einer Bar mit Karaoke statt und nach ein zwei Getränken traute sich jeder zu Singen.
Das Geburtstagskind musste bei jedem zweiten Song mitsingen und seine Freunde hatten auch einige Verkleidungen dabei. So geschah es, dass der Weihnachtsmann bei 30°C in Boston im Juli „Last Christmas“ zum Besten gab.
Auch David kam beim Singen dran, nachdem er seine Freude für Green Day bekundet hatte. Nach einem Langen aber lustigen Abend konnten wir noch kurz schlafen, bevor es heute mit dem Zug nach New York geht.
Trotz der Startschwierigkeiten können wir den Aufenthalt im Flugzeug als sehr positiv in Erinnerung behalten.
Das Personal war sehr freundlich und David hat uns dann noch ein weiteres Sandwich erfragt.
Endlich am Boden gelandet hieß es für die A380 jedoch schon wieder warten. Ein anderes Flugzeug stand auf unserem Platz. Der Pilot schaltete der Umwelt zuliebe auch zwei Triebwerke ab und nach kurzen Telefonaten hat er auch einen Platz für seinen Flieger gefunden. Hurra wir sind fast da, nur noch durch die Einreisekontrolle, Gepäck holen und sich öffentlich zurechtfinden.
„Auf Reisen zu sein, so nimmt man an, befreit vom Alltag. Nicht jedoch mit einem RISE-ler. Einen Film hat er geschaut, das Mittagessen (Abendessen) eingenommen + Kaffeepause und schon war der Laptop auf offener See ausgepackt. Diese Offenheit, diese Weite in all den 360°regt anscheinend die Kreativität an. Mir solls recht sein, solang sich keine Kindergruppe das Flugzeug unsicher macht. Ich schlaf mal vor… oder nach.“
Schlussendlich landeten wir doch in München und mussten direkt durch den Flughafen sprinten. Unser nächster Abflug startete nämlich in 30 min und wer weiß, wann das Boarding schließt. Nachdem wir dann durch den ersten Sicherheitscheck der Amerikaner sind – sie wollten wissen, ob wir auch einen Rückflug haben (keine Sorge wir kommen wieder) – kamen wir noch pünktlich am Gate an.
Unsere dortige Bewunderung der Flugzeuge wurde dann von einem Lufthansa Mitarbeiter unterbrochen. Anscheinend haben die Techniker eine lockere Schraube gesucht und gefunden (oder haben sie das Flugzeug einfach aus und wieder angeschaltet?). Auf jeden Fall und gut für uns konnten die technischen Störungen am Flugzeug gelöst werden. Dies verschob daraufhin das Boarding auf 16:40 und den Abflug auf 18:00 und unser Landing in Boston wahrscheinlich um 2h nach hinten.
Aber jetzt heißt es dann zuerst mal, 8h einfach mal chilln.
Pünktlich, beinahe überpünktlich, kamen wir am Flughafen Wien an. Auch die Gepäckabgabe und der Security Check verliefen fast wie am Schnürchen. David hat 8 Akkus, 2 Drohnen, 2 Kameras, 1 Objektiv, 1 Licht, 1 Uhr, 1 Kopfhörer und 2 Handys ausgepackt, aber auf den Laptop vergessen – da wurde er sicherheitshalber (oder zur Strafe?) noch auf Sprengstoff überprüft. Den hatten wir heute zu Hause gelassen und daher keine Probleme.
Kurze Zeit später saßen wir nun im Flugzeug; keine Möglichkeit mehr zur Umkehr. Gedanklich wurde die Arbeit, der Alltag hinter sich gelassen… bis sich folgende Erkenntnis doch noch meldete „Wir haben den Müll nicht weggebracht.“
Nach diesem Schreck begannen wir jedoch gleich mit der Vorbereitung für den Umstieg in München. Die Lufthansa App wurde zurate gezogen um Ankunft- und Abflugs-Terminal zu eruieren. Dabei stießen wir auf folgende spannendes Detail:
Unser Flieger ist um 13:51 Uhr von der Landebahn abgehoben (es war 13:58). Unsere Maschine befand sich auf einer Flughöhe von 0 Fuß (umgerechnet sind das ca. 0 Meter). Da fragten wir uns „Sitzen wir überhaupt im richtigen Flieger?“.